Muthmannshofen
                                                        
                                           

                                

    

Geschichte von Muthmannshofen

1166 Muthmannshofen wird erstmals genannt
1200 Verlegung der Pfarrkirche an die Stelle des Burgstalles 
1503 Das Stift Kempten errichtet ein Dorfgericht
1525 Muthmannshofer Bauern plündern die Burg Hohentann
1710 Umbau der Kirche St. Mauritius
1711 Muthmannshofen wird vereinödet
1803 Verkauf der Burg Hohentann gegen Abruch1890
1913 Verlängerung des Kirchschiffes
1952 Innenrestaurierung der Pfarrkirche






Gruß aus Muthmannshofen am 30.12. 02

Text in Latein vermutlich vom Pfarrer an einen Amtsbruder: Annum feliciss,ex
intimo cordes exophat tibi tunns, Mgs K.
Übersetzt: Ein überaus glückliches Neues Jahr erwartet dich Mgs K.
( Mgs ist eine Abkürzung für Magister )
Auf der Karte sehen wir Kirche und Pfarrhaus von Südosten betrachtet.
Dorf, Wiese und Weide sind in schöner Aquarellmanier dargestellt.




   

Blick auf Muthmannshofen

Das Foto wurde vom Vogelsberg in Frauenzell aufgenommen.





  

Muthmannshofen von Süden

Vor hundert Jahren besaßen auch kleine Dörfer eine gut entwickelte.
Infrastruktur. Muthmannshofen hatte sogar eine Brauerei und eine
königlich bayerische Postexpedition.




Vor dem Bräuhaus ein Pferdegespann mit einem großen Fass.



Ein Teil der Ortsdurchfahrt von Muthmannshofen um 1925 mit dem Anwesen Groß. Das Wohnhaus am südlichen Ortsende war ein ein stattlicher Bau mit Walmdach.







                                                
                                             
Muthmannshofen Luftbild von 1910
 
Pfarrkirche St. Mauritius
und der 1873 erbaute Pfarrhof mit Kriegerdenkmal, Deckengemälde in St. Mauritius, steile Treppe hinunter zum Bach


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Der Muthmannshofer Flügelaltar.     Heute in Christi Himmelfahrt in Kempten

   
   
   
  
                                                      
                     
1.   Der Hl. Benedikt mit der Abtmütze

2.  Rechts der Hl. Wolfgang, Stifter von St. Wolfgang im Salzkammergut
3.  Die Heilige Ursula und ihre Gefährtinnen erleiden den Märtyrertod
4.  Die Hunnen in Landsknechttracht morden die Jungfrauen
5.  Der Hl. Antonius heilt die Kranken
6.  Die Schutzmantelmadonna erhört die Beter
7.  Heute ist der Flügelaltar in Christi Himmelfahrt Kempten zu besichtigen
8.  Der Hl. Valentin ist Patron  der Pestkranken, der Epileptiker und der Liebenden                          
9.  Die Landsknechte schießen auf den Hl. Sebastian

                                                                                                                         
 1420   Der Hohenthanner Burgkapellen-Altar     Beschreibung von Ludwig Dorn                       
      
In der Burgkapelle zu Hohenthann befand sich einst der - jetzt in der Christi Himmelfahrtskirche zu Kempten aufgestellte - wertvolle gotische Flügelaltar. Bald nachdem die Heimenhofer diese Burg erworben hatten, entstand das älteste Mittelstück des Altars, die mütterliche Madonna im Mittelschrein (1420-1430). Köstlich sind die Menschenkinder geschnitzt, die unter ihrem Schutzmantel Hilfe finden. Die leise Schwingung kündet die Spätzeit der Gotik an. Das Jesuskind schaut das bittende Volk an, nur mit seiner linken Hand spielt es mit dem Mantel seiner Mutter. Maria ist als Mutter Gottes und Mutter von uns allen erfasst, die nicht mit dem Christuskind spielt, sondern sich in würdevoller Haltung dem Volk zuwendet . Mit Liebe ist der reiche Faltenwurf behandelt. Die beiden Nebenfiguren St. Benedikt und St. Wolfgang sind ebenfalls gute Holzfiguren. Beide Figuren stammen aus der Schule Ivo Strigel von Memmingen. Der Meister dürfte ein bayerischer Schwabe gewesen sein. Originell sind die beiden Schützen über dem schönen Maßwerk, die zur Gruppe des heiligen Sebastian gehören. Sie entstanden wohl um das Jahr 15oo. Auf den Innenflügeln des Altares hat ein unbekannter, begabter Meister den hl.Valentin und Antonius, den Einsiedler gemalt. Die Außenflügel zeigen St.Margareth und St.Ottilie.     ( Zwei Töchter des Hans von Heimenhofen hießen Margareth und Ottilia ) In der Gestaltung der Predella bricht das Volkstümliche in der lebhaften Gestaltung des Martyriums der hl.Ursula und ihrer Gefährtinnen durch. Von den vielen Ursula-Darstellungen ist jene, eben damals geliebte Szene gemalt, wie die Hunnen am Ufer Ursula und ihre Gefährtinnen beschießen. Wir lernen die verschiedenen Landsknechttypen, aber auch die bayerisch-schwäbischen Mädchengesichter jener Zeit kennen.Trotz aller Fabulierkunst liegt eine religiöse Weihe über dem Bild ( siehe kleiner Kirchenführer: Kempten, Christi Himmelfahrt, herausgegeben von Dr.Schnell und Steiner, München ). Text von Ludwig Dorn, Pfarrer in Legau.
1880 befand sich der Altar noch im Besitz von Andreas Endres vom Katzenloh 1.  Endres überließ dann den Altar für 300 Mark an Johann Leichtle in Kempten. 

Ludwig Dorn, geboren am 6. Juni 1900 in Bodenwalz bei Kimratshofen, gestorben am 14. Juni 1986 in Legau           



Maria Himmelfahrt in Kempten

Maria Himmelfahrt am Fuße der Burghalde in Kempten. In einer Seitenkapelle der Kirche befindet sich der Hohenthanner Burgkapellen-Altar. Öffnungszeiten täglich von 8 Uhr bis 18 Uhr.



Karl-Heinz-Weber über den Flügelaltar von Hohenthann


                             
                 

1525   Burg Hohenthann

  • Denkmal für die Burg Hohenthann
  • Geschirr aus dem Brandschutt
  • Rekonstruktion der Burg
  • Schrifttafel                                                                                                                                                                                                    


   
    
                        
Inschrift auf der Säule:
"Burg und Herrschaft HOHENTHANN mit Niedergerichtsbarkeit und Dorfgericht in Frauenzell, Muthmannshofen und Kimratshofen der Edelherren von Hohenthann zum Stifte Kempten lehenbar, 1113 an die von Heimenkirch, verkauft, 1499 dem Abt Johann von Riedheim versetzt, seitdem im Besitze des Stiftes Kempten und Sitz eines stiftischen Vogtes bis 1642, dann Pflegeamt für neun Gemeinden, im Bauernkrieg 1525 von den Bauern erobert."




                               

                                              

  


             

Merkt`sche Haustafeln in Muthmannshofen

  • Badstube
  • Burgstall, heute Pfarrhof
  • Hopmann
  • Schmiede
  • Mühle

                   

 Schriftverkehr von Dr. Otto Merkt zu den Haustafeln Stadtarchiv





         

Vereinsleben in Muthmannshofen

Zimmerstutzen-Gesellschaft Muthmannshofen 1904 


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Der Maggmannshofer Altar


                      


                         


                         


                  


Der Maggmannshofer Altar in der Huberkapelle auf dem Köselgelände in Kempten

 Anno 1898 wollte Ludwig Huber, Geschäftsinhaber der Druckerei, zum Dank für die gutgehenden Geschäfte und die Silberhochzeit eine Kapelle zu errichten. Deshalb suchte er nach einem religiösen Kunstwerk. In Frauenzell wurde ihm ein Altar aus der Gotik angeboten. Über ihn war nur wenig bekannt. Erst später stellte sich heraus, dass der Ulmer Künstler Daniel Mauch das wertvolle Werk der Gotik, die Krönung Mariens, 1510 - 1515, geschnitzt hatte. Nach dem Kauf baute Ludwig Huber eine nicht kleine Familienkapelle auf dem Gelände der Druckerei Kösel. Die Mauern aus Backsteinen und das Dach aus farbigen glasierten Dachziegeln. Alles im neugotischen Stil. Hundert Jahre nach dem Bau wurde 1988 die Kapelle als Stiftung der Familien Huber, Lacher und Mayr der Pfarrei St. Lorenz übergeben. Für eine Mauch Ausstellung wurde der Altar in das Ulmer Museum gebracht. Dadurch wurden Kunstinteressierte aus Nah und Fern aufmerksam. Die Führung übernimmt Krista Huber immer noch
gerne.
 
 


          Die Heiligen des Maggmannshofer Altars

                                                

  • Zwei Heilige Frauen: Im Schatten die Heilige Agatha mit brennender Kerze. Besonders schön in modischer Tracht die Heilige Barbara mit ihrem Wahrzeichen, dem Turm. Wir finden sie hier in der selben Gestaltung wie im Bieselbacher Altar.
  • Mit langem, wallendem Haupthaar sehen wir Antonius den Einsiedler. Aus einer Falte des Mantels schaut ein Schwein hervor.
  • Der Heilige Augustinus, Kirchenlehrer von Mailand mit Bischofsstab und Hirtenstab mit Glocke



                                             


  • Christus hält die Weltkugel mit dem Kreuz. Mit der Rechten setzt er Maria die Krone auf.
  • Im Hintergrund stehen zwei Mönche, die extatisch nach obenblicken. Sie sind nicht einwandfrei zu identifizieren. Vielleicht sind es Magnus und Gallus, vielleicht auch Dominikus und Franziskus
  • Ein Bischof mit langem Bart und Kardinalshut. Es ist der Heilige Hieronymus.

                                           

  • Johannes der Lieblingsjünger hält einen Kelch. Aus dem Kelch züngelt eine Schlange und warnt. 
  • Zwei Heilige: Katharina von Alexandrien mit dem Rad als Marterwerk. Dahinter besonders anmutig in jubender Verzückung die Palme der Märtyrer tragend und eine Hand zum Himmel erhoben die Heilige Margarete.


                                                  

  • Aus der Gruppe der Heiligen Frauen, die Heilige Katharina von Siena. Sie steht etwas erhöht in Ordenstracht, die Dornenkrone auf dem Haupt.
  • Die Krönung Mariens. Maria kniet vor ihrem Sohn. Über ihrem Haupt hält ein Engel die Krone, während Christus segnend die Hand erhebt. Maria hat beide Hände ineinander gefaltet.


                                       
  • Moses mit den zwei Gesetzestafeln
  • Paulus liest durchgeistigt in einem Buch.


                                                                            
  • Petrus mit gefaltenen Händen im Gebet
  • Severus, der Bischof von Ravenna, Schutzpatron der Weber, hält ein Weberschiffchen.
  • Stephanus trägt die Steine, die ihn trafen, im Arm.
           


Der Bildhauer Daniel Mauch, Schöpfer des Magmannshofer Altars
Daniel Mauch ist 1477 geboren, wir wissen, dass er bis 1529 als Bildhauer in Ulm tätig war und dort Bürgerrechte besaß. Vermutlich hat er 1503 seine eigene Werkstatt gegründet.Er heiratete wohl auch in diesem Jahr die Tochter des Malers Jörg Stocker.   
1539 kehrte er nach zehn Jahren in seine Heimatstadt zurück, wo er 1540 starb. Aus der Ulmer Schaffensperiode des Meisters stammen zahlreiche uns erhaltene Werke, die teilweise signiert oder einwandfrei identifiziert sind. Allerdings kennen wir in den allerwenigsten Fällen die Entstehungsjahre.
Das vielleicht reifste Werk Mauchs, der Bieselbacher Altar ist mit der Jahreszahl 1510 bezeichnet. Er ist es auch, der die eindeutigsten Parallelen mit dem Maggmannshofer Altar aufweist. Nach Lore Göbel ist letzterer noch vorher einzureihen als ein Frühwerk des Meisters um 1505. Alfred Schädler allerdings datiert den Altar später. Alle anderen Werke Daniel Mauchs, die uns bekannt sind, sind späteren Ursprungs. So der Hochaltar in Geislingen um 1520 und eine bekannte Sippendarstellung in Sonthofen. Ebenso zahlreiche andere Plastiken, die im württembergisch - schwäbischen Raum verstreut sind.              Der Maggmannshofer Altar ist 180 Zentimeter hoch und145 Zentimeter breit. Er ist aus sechs Lindenholzklötzen herausgearbeitet und stellt die Krönung Mariens durch ihren Sohn in Gegenwart zahlreicher Heiligen dar. Insgesamt enthält er 25 Figuren.          Text aus dem Besitz von Krista Huber                                                                                             


                                                                                        
                                 

                              
                              
  1. donavit dr. franz huber fundatoris frater 
  2. donaverunt pauline zaengerle , natae huber fundatoris filii tres dr. a zaengerle dr. o zaengerle dr. m zaengerle
  3. maria sine concepta  donavit mariae natae huber  fundatoris sororis  dr. e ehrle
  4. donavit theresia pustet natae huber  fundatoris soror
  5. st ludovicus fundatoris patronus
  6. st cornelius fundatoris patronus    
                                                                

Glasbilder der Huberkapelle auf dem Köselgelände

Unter den Glasbilder sind in Latein die Namen der Spender erwähnt. Ein paar Vokabeln zum Übersetzen.

donavit, donaverunt = gestiftet

frater = Bruder,

natae = geborene

sine concepta = ohne Schuld

soro, sororis = Schwester

tres filii = drei Söhne

fundatoris = Gründer